Geschichte
Nach dem zweiten Weltkrieg...
suchten die Politiker und Bevölkerung in Deutschland Kontakte, Gespräche und Verständigung mit anderen Völkern und Nationen. In unserer Region waren die Vereine in der Jugendarbeit und auch im Volkstanz aktiv. Hier trafen sich heimische und vertriebene Jugendliche. Zur Sonnenwendefeier 1948 trafen sich Tänzerinnen und Tänzer auf der Wewelsburg unter der Leitung von Gregor Tomaschewski, um westfälisches und ostdeutsches Lied- und Tanzgut zu erlernen. Hier entstand der Ostdeutsch-Westfälische Sing- und Tanzkreis. Die internationale Jugendfestwoche Wewelsburg geht zurück auf diese Initiatoren und Herrn Theo Remmert vom Kreisjugendring Büren.

Der damalige Oberkreisdirektor Dr. Ebbers gründete einen "Arbeitsausschuss Internationale Festwoche Wewelsburg". Die erste Festwoche fand im Juni 1954 statt, an der 67 ausländische und 120 deutsche Jugendliche teilnahmen. Das Zentrum der Aktivitäten war die Wewelsburg. Die Durchführung der Festwoche war möglich durch die vielen Gasteltern, die ehrenamtlichen Helfer und die Verwaltung des Altkreises Büren.
Das Motto der ersten Festwoche war: "Die Jugend der Welt begegnet sich in Freundschaft".
An der II. Festwoche 1956 nahm noch eine Volkstanzgruppe der Metallwarenfabrik Breitungen aus der damaligen DDR teil. Einige Teilnehmer kehrten damals nicht in Ihre Heimatorte zurück. Dies hatte zur Folge, dass an zukünftigen Festwochen Volkstanzgruppen aus der damaligen DDR nicht mehr teilnehmen konnten.
In den darauf folgenden Jahren entwickelte sich diese Begegnung junger Menschen dahingehend, dass zur VII. Festwoche 1967 der Begriff "Jugend" in den Vordergrund gestellt wurde. Die Anzahl der Teilnehmer wuchs auf 480. Zu dieser Zeit fanden die Veranstaltungen insbesondere in der Wewelsburg und deren direkter Nachbarschaft wie z.B. der Almeinsel, der Burggräfte und der Dorfhalle statt.

Zur X. Festwoche waren Gruppen aus Belgien, CSSR, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Norwegen, Österreich, Polen, Schottland, Schweden, Schweiz, Ungarn und deutsche Gruppen mit insgesamt 580 Teilnehmern vertreten. Hier wurde der Grundstein für das heutige Interorchester unter Harald Kieslich gelegt. Zum 1. Mal wurde auch ein Tag mit einer Wanderung und sportliche Wettkämpfe veranstaltet. Dieser Tag löste eine große Begeisterung aus. Er entwickelte sich weiter bis zur heutigen Zeltstadt mit Spielen und Lagerfeuerromantik.
Seit 1975 ist der Kreis Paderborn verantwortlicher Veranstalter der Internationalen Jugendfestwoche Wewelsburg. Mittlerweile war es gute Tradition, dass die Gäste in Familien aufgenommen wurden. Gemeinsame "Dorfabende" förderten die internationale Völkerverständigung. Zur Geschichte gehört auch, dass die Festwochenteilnehmer in der Wewelsburg verpflegt wurden. Mit einer Polonaise zogen die Teilnehmer freudig in die Speiseräume der Wewelsburg ein. Die Gäste bedankten sich für die gute Verpflegung oft beim Herbergsvater Klaus Tillmann mit Gesang.
Ab 1979 fand der "Galaabend der Folklore" in der neu errichteten Paderhalle statt. Seitdem sind diese Abende vor stets ausverkauftem Haus ein Höhepunkt der Jugendfestwoche. Das tanzen und Musizieren auf Gut Böddeken vor historischer Kulisse war seit drei Jahrzehnten ein fester und wesentlicher Bestandteil der Festwoche. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Familie Mallinckrodt.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus der Festwoche ein breites Spektrum: Es hatten sich Arbeitskreise für alte Instrumente, Brauchtum, Musizieren, Singen, Tanzen und kreative Tätigkeiten herausgebildet.

und Wilfried Reckmann
1987 war neu im Programm die festliche Folksmusik in der Klosterkirche Dahlheim.
Ein wichtiger Bestandteil der XXIV. Festwoche wurde wieder das Bekenntnis der Gruppen zum Frieden, der Freundschaft und der Freiheit aller Völker.
Zur XXV. Jubiläumsfestwoche wurden die wesentlichen Bestandteile, die sich aus der Entwicklungsgeschichte der Festwoche herausgebildet haben in das Programm eingearbeitet. Die Tradition dieser Begegnung im Zeichen der Völkerverständigung feiert den 50. Geburtstag.
Die Festwoche braucht besonders in der heutigen Zeit immer begeisterungsfähige Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich für das Weiterbestehen der Ziele der internationalen Jugendfestwoche auf der Wewelsburg engagieren.
Ein Festwochenteilnehmer aus Belgien sagte anlässlich des Abschlussempfanges des Kreises Paderborn 1983: "Wenn alle Völker sich finden könnten, wie wir uns heute finden durch Tanz, Musik und Gesang, wäre Frieden keine Möglichkeit, sondern eine Selbstverständlichkeit".
Ein Stück Festwochengeschichte zusammengefasst von:
Wilfried Reckmann, musischer Leiter 1967 - 1993